Am 5. Juni lädt Thea Dorn ein weiteres Mal zum Gespräch. Zu Gast in der kommenden Ausgabe der Sendung "Das Literarische Quartett" sind: Die Bestsellerautorin Juli Zeh, der Journalist und Autor Jan Fleischhauer und der Musiker, Schriftsteller und Drehbuchautor Sven Regener. Besprochen werden Neuerscheinungen von Susanne Kerckhoff, Antonio Scurati, Rob van Essen und Cécile Wajsbrot.
Was für literarische Neuerscheinungen kommen im Frühling auf uns zu? Einen kleinen Einblick gibt "Das Literarische Quartett" - in neuer Konstellation unter Führung von Thea Dorn - am 5. Juni im ZDF. Nach einem ersten, flüchtigen Blick auf die zu besprechenden Bücher ließe sich bereits eine Überschrift für die kommende Ausgabe finden: "Dystopie und Diktaturen". Gemeinsam mit Thea Dorn diskutieren Juli Zeh, Jan Fleischhauer und Sven Regener. Und das sind die Bücher:
Susanne Kerckhoff - "Berliner Briefe"
Das Ganze beginnt mit den "Berliner Briefen" der Publizistin und Schriftstellerin Susanne Kerckhoff, die sich nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges mit dem Hang zur Verdrängung der Deutschen beschäftigte. Ihr Roman "Berliner Briefe" erschien erstmals im Jahre 1948, zwei Jahre nach ihrem Tod. Abgebildet wird hier eine Protagonistin, die sich in ihren Briefen an einen jüdischen Freund einer schonungslosen Selbstbefragung unterzieht.
Antonio Scurati - "M. Der Sohn des Jahrhunderts"
Beschäftigt sich der Roman "Berliner Briefe" mit den gesellschaftlichen Nachwehen der Nazi-Zeit, so versucht das Buch "M. Der Sohn eines Jahrhunderts" den weg hin zur Diktatur zu erfassen. Hier wird beschrieben, wie ein Volkshochschullehrer zu einem Volksverführer wird. Es ist die Geschichte Benito Mussolinis. Kritiker werden diffamiert, Gegner gnadenlos aus dem Weg geräumt. Auch vor dem politischen Mord schreckt Mussolini nicht zurück. Scurati zeigt den blutige Pfad, der geradezu zum Totalitarismus führt, und in vielen Details erschreckend aktuell ist.
Rob van Essen - "Der gute Sohn"
Was passiert, wenn die Niederlande, um größer zu werden, die Provinz Holland abschaffen? Auch der Schriftsteller Rob van Essen schaut skeptisch und mit Bedenken in die Zukunft. In seiner Dystopie "Der gute Sohn" beschreibt er eine nicht ganz so lebenswerte Welt, in der Riesenstädte und endlos lange Autostaus an der Tagesordnung sind. Ein spannungsreiches Endzeitszenario mit Thriller-Elementen.
Cécile Wajsbrot - "Zerstörung"
Und auch in Cécile Wajsbrots "Zerstörung"geht es um die schleichende Einführung einer Diktatur. In ihrem Roman ordnet eine repressive Staatsführung an, dass sich niemand mehr ohne triftigen Grund in der Öffentlichkeit aufhalten darf. Das kulturelle Angebot ist gleich Null, Theater und Buchhandlungen geschlossen. Die Straßen sind grau, trist und leer. Doch irgendwo in dieser Leere gibt es einige Stimmen, die den Widerstand organisieren.
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