Maureen Johnson – Ellingham Academy: Was geschah mit Alice? Aufruhr im Elite-Internat: Schüler auf Mörderjagd!

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Ein alter, ungelöster Mordfall an einer Highschool. Maureen Jahnsons hervorragend geschriebener Jugendkrimi "Ellingham Academy - Was geschah mit Alice" fesselt Leser*innen bereits von der ersten Zeile an. Foto: Loewe Verlag

Eine Highschool voller ungewöhnlicher Schüler und ein alter, ungelöster Mordfall: In Maureen Johnsons Jugendkrimi „Ellingham Academy – Was geschah mit Alice?“ versucht die junge Schülerin Stevie, das Rätsel um ein entführtes Kind und zwei mysteriöse Todesfalle zu lösen. Was prompt einen weiteren Mörder sehr nervös macht ...!

Die sechzehnjährige Schülerin Stevie Bell kann ihr Glück kaum fassen: Sie hat eines der begehrten Stipendien an der renommierten zweistufigen Highschool „Ellingham Academy“ bekommen. Die Schulleitung sucht sich die ungewöhnlichsten und klügsten Schüler des Landes aus, die dann kostenfrei auf dem Internat in den Bergen von Vermont leben und lernen dürfen. Und als ungewöhnlich kann man Stevie mit Recht bezeichnen, ist es doch ihr einziger Herzenswunsch, einmal eine echte Leiche zu finden!

Youtube-Stars, Schriftsteller und Technik-Freaks

Die Kriminalistin in spe möchte ein Geheimnis lüften, das die Schule seit Jahrzehnten birgt: Im Jahr 1936 wurden die Frau und die dreijährige Tochter des reichen Schulgründers Albert Ellingham entführt. Am gleichen Tag wurde zudem eine Schülerin ermordet aufgefunden. Trotz Lösegeldzahlungen sah der Gründervater seine Familie nie wieder: Die Leiche seiner Frau wurde wenig später gefunden, von dem Kind, einem Mädchen namens Alice, fehlt seither jede Spur. Dieser Geschichte will die wissbegierige Stevie nun mit den Methoden ihrer literarischen Detektiv-Vorbilder Sherlock Holmes und Hercule Poirot nachgehen. Doch zunächst muss sich Stevie - wie alle anderen Neuankömmlinge – in dem weitläufigen Schulgelände mit seinen Parks, Wäldern und zahleichen historischen Gebäuden, die als Schlaf- und Unterrichtshäuser dienen, zurechtfinden. Mit gemischten Gefühlen lernt sie ihre neuen Mitschüler kennen: den selbstverliebten YouTube-Star Hayes Major, der schon einen eigenen Fanclub besitzt; den eigenbrötlerischen Schriftsteller Nate; die Künsterlin Element Walker, die wie eine Naturgewalt daherkommt und den weiblichen Technikfreak Janelle –sie entwirft die tollsten Maschinen. Und dann ist da noch der geheimnisvolle David Eastman, über den Stevie nirgends Informationen finden kann und der Computerspiele entwirft. Ausgerechnet von ihm fühlt sich die junge Detektivin - zu ihrem eigenen Ärger - sofort wie magnetisch angezogen.

Dort unten, wo sie ermordet wurde...

Die Schüler erhalten auf ihre jeweiligen Interessen abgestimmte, individuelle Stundenpläne. Stevie bekommt für ihre kriminalistische Recherche freien Zugang zum Dachboden der ehemaligen Ellingham-Villa, wo sämtliche Möbel, Alltagsgegenstände und Dokumente aus dem Leben der berühmten Familie ordentlich sortiert aufbewahrt werden. Schon bald ist Stevie auf eine interessante Spur gestoßen, sie entdeckt zudem nicht beachtetes Material aus den alten Zeiten. Nun bietet ihr der charismatische YouTuber Hayes eine Zusammenarbeit an, um den alten Kriminalfall zu verfilmen. Auch andere Schüler können für das Projekt gewonnen werden, bald sind alle mit Feuereifer bei der Sache. Sie erfahren von einem geheimen, unterirdischen Gang, in dem die bei dem alten Kriminalfall ermordete Schülerin Dottie aufgefunden worden war. Stevie knackt das Schloss zu dem versperrten Geheimgang, und die Schüler drehen eine Szene im geheimnisvollen Dunkel. Doch kurze Zeit später wird Hayes vermisst und schließlich tot entdeckt: Ausgerechnet in dem alten Geheimtunnel, den Stevie gerade so eifrig aufgebrochen hatte! Die Polizei geht von einem tragischen Unglücksfall aus, doch Schnüffelnase Stevie ist misstrauisch und geht der Sache auf den Grund. Als sie alle Beteiligten nach alter Detektivroman-Tradition um sich versammelt, um ihre Recherche kundzutun, geschieht etwas Furchtbares ....

Fazit

Schon nach den ersten Sätzen des Romans merkt der Leser, dass er es hier mit einer Autorin der Meisterklasse zu tun hat (und einer sehr gelungenen Übersetzung): Zwei Erzählstränge auf unterschiedlichen Zeitebenen sorgen für einen raschen Spannungsaufbau, treffende Landschafts- und Architekturbeschreiben wetteifern mit der pointierten Beschreibung der unterschiedlichen Charaktere. Und dazwischen wird immer wieder eingestreut, diese „miese, fiese“ (Gruß an „Ritter Rost“!) Prise Extra-Spannung!

Der neugierige Leser suchtet sich im Eiltempo durch alle 464 Seiten, doch dann kommt der Schock: Der erste Band endet mit einem Cliffhanger. An einer spannenden Stelle ist plötzlich Schluss, die Autorin lässt die Leser quasi mit ihren Protagonisten am Abgrund hängen! Zum Glück ist der zweite Band gerade erschienen; wir präsentieren die Fortsetzung in Kürze. Fazit: Eine perfekt abgestimmte Mixtur aus Detektiv- und Internatgeschichte, Coming-ofAge, etwas Mystery-Thriller und dazu ein Hauch Lovestory sowie viel Humor. DER Lesetipp für jeden jungen (wobei „jung“ in diesem speziellen Fall die Altersgruppe von 14 bis etwa 100 Jahren bedeutet) Krimi-Fan!

Über die Autorin

Maureen Johnson ist eine US-amerikanische Jungendbuchautorin, die 1973 in Philadelphia geboren wurde. 2005 erschien ihr erstes ins Deutsche übersetzte Buch unter dem Titel „Schwestern für immer“. Ihre spannende Kriminalgeschichte „Ellingham Academy“ ist als Trilogie geplant, der zweite Teil wurde gerade in der deutschen Übersetzung veröffentlicht. Teil drei, das große Finale, ist auf Englisch bereits erschienen.


Maureen Johnson – Ellingham Academy – Was geschah mit Alice?, erschienen 2019 im Loewe Verlag, empfohlen für Jugendliche von 13 bis 16 Jahren 464 Seiten, 18,95 Euro

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