Die Buchbranche durchlebt momentan ihr wohl schlimmstes Szenario seit der Nachkriegszeit. Das bekommen vor allem Menschen wie Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, zu spüren. Seit Beginn der Corona-Pandemie heißt es: Lösungen finden und umstrukturieren. Aber wie?
Rund 300.000 Besucherinnen und Besucher, aus mehr als 100 Ländern angereist und auf verhältnismäßig engem Raum versammelt. Unvorstellbar in Zeiten der Corona-Pandemie, wo Abstand halten das höchste Gebot ist. Unvorstellbar also, die Frankfurter Buchmesse so durchzuführen, wie sie für 2020 geplant war. Angesetzt war die Großveranstaltung für den Oktober (vom 14. bis 18.) Nun heißt es, Alternativen finden.
Im Oktober letzten Jahres trat die gelernte Fotografin und ehemalige Architektur Studentin Karin Schmidt-Friderichs ihr Amt als Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels an. Natürlich, mit einem Start unter so katastrophalen Umständen konnte niemand rechnen, und so rutsche Schmidt-Fridrichs direkt in das wohl schlimmste Szenario des Buchhandels seit der Nachkriegszeit. Jetzt klingeln die Telefone, das E-Mail Postfach füllt sich täglich. Was wird aus der Frankfurter Buchmesse? wollen nicht nur potenzielle Besucher, sondern vor allem auch die geplanten Aufsteller und also Verlage wissen.
Nicht noch ein Debakel!
Vorsteherin Schmidt-Friderichs lässt dabei noch vieles in der Schwebe. Natürlich wird die Messe nicht so stattfinden, wie wir sie aus den letzten Jahren kennen: „Wenn es sie gibt, dann wird die Buchmesse völlig anders sein.“ Und doch will sie die Vorstellung nicht aufgeben, dass jedenfalls Teilaspekte der Veranstaltung im analogen Bereich umsetzbar sind. Die Messe komplett ins Netz zu verlegen, dies scheint sie als eine letzte Notlösung zu sehen.
Indessen werden Gegenstimmen laut. Verleger verlangen eine frühzeitige und klare Entscheidung von Seiten des Börsenvereins, um entsprechend reagieren zu können. Das Debakel der Leipziger Buchmesse, die auf den letzten Metern vor dem Start dann doch abgesagt wurde, dürfe sich nicht wiederholen. Viele Verlage blieben damals auf Kosten sitzen. Eine klare Ansage würde den über 7000 betroffenen Aufsteller auch falsche Hoffnungen nehmen. Sie könnten rechtzeitig umsortieren und sich auf andere, existenzerhaltende Projekte konzentrieren.
Frankfurter Buchmesse 2021: "Die Branche braucht Austausch und Sichtbarkeit..."
Frankfurter Buchmesse: Eröffnung ohne Publikum
Kreative Wege aus der Corona-Falle
Ferdinand von Schirach: Für eine europäische Verfassung
Shut down im Kulturbetrieb: Die Themen der kommenden Ausgabe von "ttt" - titel, thesen, temperamente
Leipzig liest extra! Mit diesem Konzept rettet sich die Buchmesse
Kauf und Verkauf auf Medimops und Momox: Warum Sie hier nur seelenlose Bücher erhalten
Frankfurter Buchmesse: Ein schwieriger Start, ein guter Verlauf
Leipziger Buchmesse soll im Mai 2021 stattfinden
"Fakten, Fakes, Fiktionen": Das Literatur Festival "Lit:potsdam"
Die Kreativität der Buchhandlung in der Corona-Krise
Medienkritik: Bringt das ZDF genügend Literatur?
Wie können Buchhandlungen Verluste in der Krisen-Zeit ausgleichen?
Corona: Verlage über Manuskript-Zusendungen und kommende Pandemie-Literatur
Topnews
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Michel Houellebecq und die "Aufstachelung zum Hass"
Jahresrückblick 2022: Die besten Bücher
Aktuelles
Stephen Kings „Never Flinch“ – Ein Thriller, der unter die Haut geht
„Flesh“ von David Szalay – Ein meisterhaftes Porträt männlicher Identität
„The First Gentleman“ – Ein explosiver Politthriller von Bill Clinton & James Patterson
Carolin Kalow: Von der Liebe
„Air“ von Christian Kracht – Eine atmosphärische Reise zwischen Mythos und Wirklichkeit
„Das Leben fing im Sommer an“ von Christoph Kramer – Ein nostalgischer Coming-of-Age-Roman
„Asterix in Lusitanien“ – Die unbeugsamen Gallier auf neuer Abenteuerreise!
Abschied von Anthony Phelps: Der haitianische Dichter und Exilant stirbt mit 96 Jahren
Dag Solstad (1941–2025)
Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde: Gegen die Kriegstüchtigkeit von Ole Nymoen
