Kerstin Gier: Silber – Das erste Buch der Träume Treffpunkt: Nachts, in Deinen Träumen

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In Kerstin Giers Roman "Silber - Das erste Buch der Träume" geht es um das Gefühl der ersten Liebe und dunkle Rituale. Foto: S. Fischer Verlag

Um eine romantische Lovestory, umwoben von finsteren Geheimnissen, geht es in der Silber-Trilogie von Kerstin Gier. Wir präsentieren hier den ersten Teil "Silber - Das erste Buch der Träume", der spannendes Lesefutter für Teenies bietet. Die fünfzehnjährige Liv Silber mit dem blonden Pferdeschwanz hat es nicht leicht. Im Tross ihrer Mutter, einer Literaturwissenschaftlerin mit doppeltem Doktortitel, die immer wieder in neuen Städten Lehraufträge annimmt, muss Liv mit ihrer Familie ständig umziehen. Die Familie ist ein Damenquartett, bestehend aus Liv, ihrer jüngeren Schwester Mia (der Familiendetektivin), der lebenslustigen Frau Mama sowie dem Kindermädchen Lottie, das vor Jahren als Au-pair-Mädchen in die Familie kam und blieb, um die beiden Mädchen mit der dringend benötigten Nestwärme zu versorgen.

Dämonen und Beschwörungsformeln

Liv zieht mit ihrer Familie nach London, wo ihnen ihre Mutter noch eine Veränderung in ihrem Leben präsentiert: ihren neuen Freund Ernest Spencer, verwitwet und Vater von Zwillingen, die auf die gleiche Schule gehen wie nun auch die beiden Schwestern. Und die beiden frisch verliebten Elternteile wollen schnellstmöglich zusammenziehen und eine nette Patchworkfamilie gründen: Alles Ideen, die bei drei der beteiligten Kinder für reichlich Unmut sorgen.

Nur der Spencer Sohn Grayson nimmt von den Plänen kaum Notiz; er ist mit wichtigen Dingen beschäftigt, die alle mit seiner vierköpfigen Jungenclique ( jeder davon ist schöner und blonder als der andere!) zu tun haben. Nachts hat Liv einen merkwürdig lebendigen Traum: Sie findet sich auf einem alten Friedhof wieder und beobachtet Grayson und seine anderen drei Blondschöpfe dabei, wie sie einen Drudenfuß auf die Erde malen und ein Ritual beginnen. Ein sonderbarer Traum! Dummerweise findet sie sich plötzlich mitten in diesem Beschwörungsritual wieder, nicht gerade stylisch gekleidet in ihrem Nachthemd und mit Pünktchensocken. Die Jungen sehen ihre Ankunft als Zeichen und erwarten nun ihre Hilfe bei einem Problem.

Es beginnen schwierige Zeiten: Liv und ihre kleine Schwester Mia müssen sich in der neuen Schule eingewöhnen und: mit ihren Umzugskartons, in denen hauptsächlich Bücher sind, in das alte Backsteinhaus der Spencers ziehen. Doch am anstrengendsten empfindet Liv ihre nächtlichen Träume, in denen stets so eine dusselige grüne Tür auftaucht. Tritt sie durch diese Tür, gelangt sie in einen Korridor, von dem viele andere Türen abgehen, die zu den Träumen und Alpträumen ihrer Bekannten führen. In ihren Träumen erfährt sie Dinge, die sie vorher nicht wusste, und die doch den Tatsachen entsprechen. Livs angeborene Neugier ist geweckt, sie versucht, das Rätsel der Jungenclique und der merkwürdigen Traumwelt zu lösen. Denn die Jungen träumen teils dieselben Träume wie Liv! Alles scheint sich um einen geheimnisvollen Dämon der Nacht zu drehen, an den Liv zunächst nicht glauben möchte. Doch das ändert sich, als sie von einem alten Buch mit Beschwörungsformeln erfährt und den Jungen dabei hilft, das nächste Siegel zu brechen. Da sie die lateinischen Floskeln bei der Zeremonie nicht versteht, begreift sie erst am nächsten Tag, was für einen verhängnisvollen Pakt sie eingegangen ist. Schafft sie es durch eine List, sich aus den Fängen des Bösen zu befreien, das nun die Regie übernehmen möchte?

Fazit

Kerstin Gier beschreibt in ihrem bekannten, einmaligen Stil die gemischte, ständig wechselnde Gefühlslage von Heranwachsen. Gruselige Momente, die erste Verliebtheit sowie Gefühle wie tiefer Verzweiflung und euphorische Freude, alles präsentiert mit einer ordentlichen Prise Humor, mischen sich in diesem Roman zu einem amüsanten Potpourri. Wir empfehlen: Hinsetzen und in Ruhe schmökern!

Über die Autorin

Die Autorin Kerstin Gier wurde 1966 bei Bergisch Gladbach geboren. Die Diplom-Pädagogin begann 1995, Romane für Frauen (etwa „Die Mütter-Mafia“) und Jugendliche zu schreiben. In der Jugendliteratur überzeugte sie mit ihrer Edelstein-Trilogie (Rubinrot, Saphirblau und Smaragdgrün), die verfilmt worden ist, und mit Ihrer Silber-Trilogie, von der wir hier den ersten Band vorgestellt haben. Wer gerne weiterschmökern möchte: Die beiden Folgebände der Silber-Trilogie heißen schlicht und einfach: Silber – Das zweite Buch der Träume sowie: Silber – Das dritte Buch der Träume.


Kerstin Gier – Silber – Das erste Buch der Träume (Silber-Trilogie, Band 1), erschienen 2013 bei Fischer FJB, 416 Seiten, empfohlen für Jugendliche ab 14 Jahren, 18,99 Euro

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