Der amerikanische Philosoph, Kulturkritiker und Schriftsteller George Steiner ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Dies teilte sein Sohn der Deutschen Presseagentur mit.
Er galt als ein Meister des intellektuellen Sprachgebrauchs, und als ein großartiger Analyst. Der Kulturkritiker und Essayist George Steiner ist im Alter von 90 Jahren im englischen Cambridge gestorben, wo er zuletzt mit seiner Frau, der britischen Historikerin Zara Schakow lebte.
Steiner war bis ins hohe Alter am wissenschaftlichen Betrieb beteiligt und hielt Gastvorlesungen. Er galt als Fachmann für vergleichende Literaturwissenschaft, und beschäftigte sich intensiv mit kulturphilosophischen Fragestellungen hinsichtlich der Übersetzung und dem Wesen der Literatur. Ein weiterer wichtiger Punkt seiner Arbeit lag in der wechselwirkenden Beziehung zwischen Literatur und Gesellschaft (in seinem Werk "Language and Silence" fragte er beispielsweise nach der Wirkung des Zweiten Weltkrieges auf die Literatur).
Werdegang
Geboren wurde George Steiner 1929 in Paris. Sein Vater, ein Ostjude, war in Wien ein einflussreicher Bankier. Aufgrund des steigenden Antisemitismus wanderte die Familie 1924 aus, und zog von Wien nach Paris. 1940 verließ die Familie dann auch Paris und zog anschließend nach Amerika, wo Steiner amerikanischer Staatsbürger wurde.
Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges kehrte der Intellektuelle nach Europa zurück. Auf die Frage, warum er Amerika verließ, antwortete der damals in einem Interview, sein Vater hätte zu ihm gesagt, wenn er in Amerika bleiben würde, hätte Hitler gewonnen. Am selben Abend noch, entschloss er sich zurückzukehren.
Nicht nur als Literaturkritiker brillierte Steiner. Ebenso wandte er seinen analytischen Blick auf Gebiete wie Religion, Musik, Malerei und Geschichte. Sein letztes Buch erschien 2001 und trägt den Titel "Grammatik der Schöpfung". George Steiner erhielt für sein Schaffen zahlreiche Auszeichnungen und Preise.
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