Schriftsteller Jonathan Franzen hält den Kampf gegen den Klimawandel für verloren

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Jonathen Franzen ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart. In einem Interview mit dem Spiegel erläuterte er nun, warum er den Kampf gegen den Klimawandel für aussichtslos hält. Die Klimaaktivisten, so Franzen in dem Gespräch, sollen aufhören sich etwas vorzumachen.

Schriftsteller Jonathan Franzen hält den Kampf gegen den Klimawandel für verloren. Foto: Pixabay

Mit seinem 2001 erschienenen Roman "Die Korrekturen" wurde der Schriftsteller Jonathan Franzen einem breiteren Publikum bekannt. Im selben Jahr gewann er den National Book Award. Seither zählt der US-Autor zu einer der wichtigen literarischen Stimmen der Gegenwart. Doch nicht nur das Schreiben zählt zu seinen großen Leidenschaften. Franzen beigeistert sich darüber hinaus für Ornithologie. Als er mit einem Freund im Naturschutzgebiet bei Jüterbog Vögel beobachten wollte, erlebte er nach eigenen Angaben die Auswirkungen des Klimawandels hautnah. Er wurde Zeuge der Waldbrände südlich von Berlin, die Deutschland 2019 in Atem hielt.

"Warum geben wir das nicht zu...?"

Dem Spiegel gegenüber erläuterte er nun diese Erfahrung, die so tiefgreifend war, dass der Schriftsteller den Kampf gegen den Klimawandel für verloren hält. "Warum geben wir das nicht zu und nehmen uns dann die Freiheit, darüber nachzudenken, wie wir unsere Ressourcen einsetzen wollen?", sagte er im Interview. Die Klimaaktivisten, so Franzen, sollen aufhören sich etwas vorzumachen, denn das menschliche Verhalten würde sich ohnehin nicht ändern, "solange wir glauben, dass wir immer noch Zeit haben, alles abzuwenden" Stattdessen sollten wir damit beginnen, darüber nachzudenken, wie wir uns auf die kommenden Erschütterungen entsprechend vorbereiten können. "Die Klimakatastrophe wird richtig viel Geld kosten, so viel ist klar.", vielleicht mehr, als wir an Ressourcen aufbringen können.

Die Waldbrände südlich von Berlin waren ein Schlüsselmoment, den Franzen folgendermaßen beschreibt: "Schon aus der Ferne sahen wir eine riesige Rauchsäule. Der Wald brannte. Bäume gingen explosionsartig in Flammen auf." Das Feuer habe sich mit ungeheurer Geschwindigkeit ausgebreitet. "Es herrschte Dürre in Deutschland, dann die extreme Hitze im Sommer 2019. Plötzlich ergab das alles Sinn: Das war der Beginn der Klimakatastrophe, ich hatte ihn leibhaftig gesehen."

Franzen hatte sich in den vergangenen Jahren zunehmend mit der Umwelt, sowie mit den menschlichen Einwirkungen auf dieser auseinandergesetzt. Essays der vergangenen Tage tragen Titel wie "Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen?" und "Das Ende vom Ende der Welt".

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