Der Autor und Literaturkritiker Volker Weidermann gibt nach vier Jahren seinen Posten als Moderationsleiter der Kultursendung "Das Literarische Quartett" auf. Er wolle sich wieder aufs Schreiben und auf seine Arbeit als Literaturkritiker beim Spiegel konzentrieren, so Weidermann. Ab nächstem Jahr wird es eine neue Besetzung für die Sendung geben.
Keine andere Literatursendung im Deutschen Fernsehen hat eine so lange Tradition wie das "Literarische Quartet". 1988 von dem damaligen Star-Kritiker Marcel Reich-Ranicki ins Leben gerufen, vereinte das "Quartett" Literatur und Unterhaltung auf einer bis dato nicht dagewesenen Weise. Gemeinsam mit Sigrid Löffler, Hellmuth Karasek und - Anfangs noch - Jürgen Busche diskutierte Ranicki heftig über Neuerscheinungen der Literaturwelt und schaffte es so, aus einer Literatursendung ein regelrechten Event zu machen.
2001 endete das von Ranicki geleitete Format vorerst, bis es dann, ab 2015, mit Volker Weidermann, Christine Westermann, Maxim Biller (bis Dezember 2016) und Theat Dorn (seit März 2017) sowie einem wechselnden Gast weiter fortgeführt wurde. Nun hat Wiedermann angekündigt, das Quartett ab nächstem Jahr zu verlassen:
"Es war eine große Freude, die Sendung in neuer Konstellation wieder aufleben zu lassen. Jetzt möchte ich mich wieder ganz aufs Schreiben, auf meine Arbeit als Literaturkritiker beim SPIEGEL und als Buchautor konzentrieren. Ich danke dem ZDF herzlich für das in mich gesetzte Vertrauen und wünsche dem Sender mit der Sendung weiterhin viel Glück."
Beim ZDF betrauert man die Entscheidung des Literaturkritikers, und bedankt sich zugleich für dessen "hervorragende, kenntnisreiche Arbeit und dafür, dass er dazu beigetragen hat, diese für das literarische Leben in Deutschland und für das ZDF so wichtige Sendung, wieder lebendig werden zu lassen." (Anne Reidt, Kulturchefin des ZDF). Ab nächsten Jahre werde man die Sendung in neuer Konstellation fortführen.
Die letzte mit Volker Weidermann zu sehende Sendung wird am 6. Dezember ausgestrahlt. Gast wird der Schauspieler und Schriftsteller Matthias Brandt sein.