Feminismus (über französisch féminisme abgeleitet von lateinisch femina ‚Frau‘ und -ismus)[1] bezeichnet soziale Bewegungen – insbesondere die Frauenbewegung –, welche sich die Durchsetzung der gesellschaftlichen, politischen, juristischen und auf das Arbeitsleben bezogenen Rechte der Frauen und damit die Beseitigung der sozialen und politischen Benachteiligung der Frauen zum Ziel gesetzt haben.[2][3] In der Wissenschaft bezeichnet Feminismus Bestrebungen, die auf die Wahrnehmung und Überwindung der für wissenschaftliche Erkenntnis hinderlichen Diskriminierung von Frauen abzielen.[4] In einem erweiterten Sinne wird Feminismus angesehen als Oberbegriff für gesellschaftliche, politische und akademische Strömungen und soziale Bewegungen, die, basierend auf kritischen Analysen von Geschlechterordnungen, für Gleichberechtigung, Menschenwürde und Selbstbestimmung aller Menschen jeglichen Geschlechts sowie gegen Sexismus eintreten und diese Ziele durch entsprechende Maßnahmen umzusetzen versuchen.[5][6][7] Daneben verweist Feminismus auf politische Philosophien, die – über einzelne Anliegen hinaus – die Gesamtheit gesellschaftlicher Verhältnisse, einen grundlegenden Wandel der sozialen und symbolischen Ordnung und der Geschlechterverhältnisse im Blick haben. Gleichzeitig erlauben sie Deutungen und Argumente zur Gesellschaftskritik.[8]

Der Feminismus erlebte seinen Aufschwung in Europa mit den Emanzipationsbestrebungen von Frauen im Zuge der Aufklärung; weltweit kommt er immer wieder auch im Zusammenhang allgemeiner Bürgerrechts- und Freiheitsbewegungen zum Zug. Der Feminismus verdeutlicht, dass das Ideal der Gleichheit aller Menschen, wie es vor allem durch die bürgerliche Emanzipation vom Feudalsystem Verbreitung fand, nicht mit den Alltagserfahrungen von Frauen übereinstimmt. Es wird demnach ein Konflikt zwischen dem aufklärerischen Egalitätsanspruch einerseits und der Lebensrealität von Frauen in Neuzeit und Moderne andererseits diagnostiziert. Auf dieser Basis beinhaltet Feminismus auch die Forderung, nicht nur Gleichberechtigung von Frauen und Männern formal (gesetzlich) zu postulieren, sondern auch jene konkreten Zustände anzufechten, in welchen dieses Versprechen real noch immer nicht eingelöst worden ist.[9] Zu diesem Zweck setzten sich Feministinnen und Feministen mit den philosophischen Begründungen für bzw. gegen die Ungleichbehandlung auseinander und entwickelten verschiedene feministische Theorien und Denkansätze als kritische Kultur- und Gesellschaftsanalysen. Jedoch gilt ein einheitlicher Feminismus, dessen Definition weltweite Gültigkeit besäße, heutzutage nicht zwingend als erstrebenswertes Ziel, da Frauen aus unterschiedlichen Kulturen und gesellschaftlichen Verhältnissen stammen, die sie stärker prägen können als das Geschlecht. Darum spricht man auch von Feminismen als eine der Denkbewegungen der Moderne.[10]

Quelle: Wikipedia

Feminismus

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Lust-Expertin Katharina Bonk hat das Kamasutra neu geschrieben. Den verstaubten patriarchalen Ansatz des über 2000 Jahre alten “Beziehungsratgebers” hat sie dabei im Zuge des Feminismus beherzt korrigiert und in die Moderne übersetzt. Bild: Katharina Bonk
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Katharina Bonk hat das Kamasutra zeitgemäß übersetzt. Im Interview erklärt sie, wie es zu diesem Projekt kam, warum eine solche Aktualisierung dringend notwendig war und inwiefern sich ihr "Kamasutra, Baby" von seinen Vorgängern unterscheidet.
Am kommenden Sonntag geht es in der ARD Literatursendung "Druckfrisch" um Gesellschaftskritik, Feminismus und autobiografisches Schreiben. Moderator Denis Schreck spricht mit den Schriftstellerinnen Annie Ernaux und Fatma Aydemir. Bild: Elke Wetzig (Elya) - Eigenes Werk (Wikipedia)
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"Druckfrisch" mit Denis Scheck: Feministisches Schreiben und das Seelenleben von Arbeitsmigranten

In der kommenden Ausgabe der Literatursendung "Druckfrisch" (Sonntag, 22. Mai) spricht Denis Scheck mit der französischen Schriftstellerin Annie Ernaux über feministisches Schreiben und ihre Arbeit als literarische Soziologin. Außerdem spricht Scheck mit der Autorin Fatma Aydemir über die Entstehung ihres Familienromans "Dschinns", der, stark autobiografisch gefärbt, die Hoffnungen, Erwartungen und Niederlagen von Arbeitsmigranten erzählt.
Wie konnte aus einer politischen Bewegung eine Label werden, welches jeder und jede sich innerhalb weniger Sekunden per Klick oder Stippe drauf schaffen kann? Mit großem Ernst untersucht Beate Hausbichler den Image-Wechsel des Feminismus. Bild: Residenz Verlag
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Ich schmier es mir ins Gesicht - Wie der Feminismus zum Label wurde.

Der Kapitalismus ist bekanntlich in seinen Ausrichtungen und Bedürfnissen nicht unmoralisch, sondern amoralisch. Ob hinter der Kapitalakkumulation die behutsame Pflege oder die rabiate Zerstörung eines Körpers steht, ist für den, der Kapital akkumulieren will, zunächst zweitrangig. Die Kapitalistin wechselt ihre tiefen, herzzerreißenden und menschenfreundlichen Überzeugungen mit dem Wechsel der Windrichtung - heute Weltklima und Emanzipation, morgen Öl und Bitcoins. Wie das System in dem sie ...
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Das sind die Gewinner des NDR Kultur Sachbuchpreis 2020

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