„Auf diesem schmalen Bergpfade stieg am hellen, sonnigen Junimorgen ein großes, kräftig aussehendes Mädchen dieses Berglandes hinan, ein Kind an der Hand führend, dessen Wangen so glühend waren, dass sie selbst die sonnverbrannte, völlig braune Haut des Kindes flammend rot durchleuchteten.“
( Zitat Heidi Spyri)
Wer kennt sie nicht: die Heidi, das Mädchen ohne Eltern, das von seiner Tante zum Großvater auf die Alp in die Schweiz geschafft wird, um nun beim alten Alpöhi zu bleiben.
Die Romane schuf Johanna Spyri (1827-1001) in der Zeit 1880-1881. Die Autorin schaffte es, zwei der wunderbarsten Kinderbücher zu schreiben.
Die Romane entstanden in der Zeit großer gesellschaftlicher Umwälzungen, es gab das einfache ärmliche Leben auf dem Land und gleichzeitig wuchsen die ersten Metropolen als Folge der Industrialisierung. In den großen Städten kam es durch den Anwuchs der Bevölkerung und die enormen Fortschritte in der Industrie zum rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit, in der Schweiz fanden die ersten Putsche statt. Johanna Spyri ist selbst in der Alpidylle, in einem kleinen Dorf aufgewachsen und lebte später in der Großstadt Zürich, in der sie sich nie wohlfühlte. Außerdem nahm sie sich des traurigen Schicksals eines Waisenmädchens an, das niemand auf der Welt haben wollte und es doch schaffte seinen Weg zu finden. Sie versuchte über ihre Protagonistin Heidi zu zeigen, dass man sich nicht um jeden Preis der Moderne zu fügen hat- eine Art langsame Anpassung in der Heimat scheint ihr als Lösung gegolten zu haben, als Beispiel sei hier die Einsicht zur Bildung zu nennen. Vielleicht steckt auch gerade hier die Erklärung, für die immer noch währende Begeisterung, die von der Romanfigur ausgeht.
Inhalt:
Der erste Teil heißt: "Heidi´s Lehr- und Wanderjahre" und wurde 1880 erstmals veröffentlicht. Die Geschichte spielt im schweizerischen Maienfeld. Drei fantastische Jahre darf die Heidi bei ihrem Großvater verbringen und kann sich in ihrem Leben nichts schöneres vorstellen, als in den Bergen bei dem knurrigen Alten zu leben. Sie verbindet eine große Freundschaft mit dem Geissenpeter, der den lieben langen Sommer von nun an zusammen mit Heidi die Ziegen auf die Alp treibt und hütet. Allerdings findet das Idyll ein jähes Ende als Heidis Tante auftaucht und das nunmehr 8-jährige Mädchen mit nach Frankfurt nimmt. Dort soll Heidi als Gesellschafterin der Klara Stressmann dienen und dem kränkelndem Kind eine gute Freundin sein. Für Heidi kommt es zu einem gewaltigem Taumel der Gefühle, denn das Leben in der Stadt und die Erkenntnis , dass man mit 8 Jahren schon lesen können muss, sind für das kleine Mädchen zu viel - sie ist sehr unglücklich und sehnt sich nach den Bergen und ihrem Großvater- nach der Freiheit, die sie in Frankfurt nicht findet. Nicht zu vergessen sei, die nicht ganz so sympathische Gouvernante Fräulein Rottenmeier, die der Kleinen das Leben nicht leichter macht. Als die Kleine anfängt schlafzuwandeln und auch die Erwachsenen erkennen wie unglücklich Heidi ist- darf sie heim auf die Alm.
Der zweite Teil: „ Heidi kann brauchen, was es lernt“ erscheint kurz darauf. Hier ist Heidi nun wieder zu Hause und der Alpöhi hat die Wichtigkeit der Schule eingesehen und Heidi geht von nun an wie die anderen Kinder in die Schule. Sie leben nun im Dörfli- zusammen mit anderen Menschen. Heidi hofft das ihre Freundin Klara sie endlich besuchen kommen kann - doch zuerst kommt der Doktor der Familie Sesemann, um sich, über die Verhältnisse unter denen Heidi lebt, zu vergewissern. Klara darf Heidi im folgenden Sommer besuchen und im Heu auf der Alp schlafen- es geschieht das schier Unmögliche - Klara lernt wieder laufen.
Ein Buch , das immer noch Spass beim Lesen macht. Auch wenn durch seine inzwischen veraltete Sprachweise das Lesen von jüngeren Lesern sicher nicht mehr gelingt.
Heidi ist inzwischen viele Male verfilmt-sowohl als mehrteiliger Trickfilm als auch als Spielfilm.
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 5., New edition (26. März 2013)
Sprache: Deutsch
Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Verlag: Diogenes; Auflage: 1., New edition (26. März 2013)
Sprache: Deutsch
Altersempfehlung: ab 6 Jahren