Der homosexuelle Publizist, der selbst mit dem umstrittenen Autor gestritten hatte, hält den Boykott von Akif Pirinçci für einen "Rückfall in die voraufklärerische Barbarei von Bücherindex und Zensur ".
Publizist David Berger, selbst bekennend homosexuell und im Streit mit Akif Pirinçci, hat den seit dem Wochenende ausufernden Boykott der deutschen Buchhändler gegen den umstrittenen Autoren scharf kritisiert.
Nachdem Randomhouse die Streichung der Katzenkrimis von Akif Pirinçci aus dem Verlagsprogramm bekannt gegeben hatte und selbst Buchhandlungen wie Mayersche oder auch Amazon keine Pirinçci-Bücher mehr vertreiben, wirft er dem Literaturbetrieb und dem Buchhandel selbst einem Progrom nicht unähnliche Aktivitäten vor. Sogar Pläne von Buchhandlungen, Werke von Pirinçci öffentlich zu shreddern, sind publik geworden.
"Ein nach 1945 in Deutschland nie gekannter Vorfall"
"Damit erleben wir derzeit einen in Deutschland nach 1945 nie gekannten Vorfall", schreibt Berger bei Telepolis. "So schnell kann man gar nicht schauen, wie Deutschlands wichtigste Buchhändler in voraufklärerische Verdammungspraktiken zurückfallen. Selbst die katholische Inquisition hat es sich immer zur Devise gemacht, klar zwischen einem konkreten Werk und den anderen Äußerungen des Autors zu unterscheiden."
Nach einigen erfolgreichen und teils verfilmten Katzen-Krimis ("Felidae") hatte Akif Pirinçci sich zunehmend der rechten Szene zugewandt und war mit mehreren Veröffentlichung zum Star der Pegida geworden. Dazu zählt "Deutschland von Sinnen" und jetzt "Die große Verschwulung". Beim Pegida-Jubiläumsumzug hatte er eine Rede gehalten, die Empörung ausgelöst hatte.
Den gesamten Beitrag von David Berger lesen Sie hier.