Am 8. Oktober kommt die Verfilmung von "Er ist wieder da" in die Kinos. Wenn Sie das Buch noch nicht kennen, dürfen Sie sich auf die zeitgleich erscheinende Film-Aufgabe des Bestsellers von Timo Vermes freuen.
In "Er ist wieder da" wacht Adolf Hitler auf einer Berliner Wiese im Jahr 2011 auf. Er glaubt, dass immer noch Krieg herrscht, entnimmt dem Stadtbild aber, dass sich das Deutsche Reich ganz offensichtlich jetzt in besserem Zustand als vor seinem Filmriss befindet. Hitler kommt auf der Suche nach dem "Völkischen Beobachter" mit einem Kiosk-Inhaber ins Gespräch. Der hält ihn für einen Schauspieler und vermittelt ihn schließlich weiter an Joachim Sensenbrink und Frank Sawatzki von der Agentur Flashlight. Die sind begeistert von Hitler und halten die Erzählungen vom Krieg für einen genialen Comedy-Act.
Polenfeldzug als Einstiegs-Nummer
Schließlich verdingt sich Adolf Hitler in der Comedy-Show "Krass, Alter". Obwohl sich Hitler mit seinem Gastgeber, dem türkischen Comedian Ali Wizgür zofft, wird der Auftritt ein Hit auf YouTube. Hitler ist von den neuen Propaganda-Möglichkeiten des Internets begeistert.
Die Bekanntheit von Adolf Hitler wächst. Markus Söder, Karl Lauterbach, Claudia Roth und Dieter Graumann kommentieren das Video. Die Agentur befürchtet jedoch, dass die Bild womöglich negativ über Adolf Hitler berichten könnte. Tatsächlich unterstellt sie ihm schließlich ein Verhältnis mit seiner Sekretärin. Hitler gibt der Bild schließlich im Hotel Adlon ein Interview, das aber von der Redakteurin abgebrochen wird.
Besonders enttäuscht ist Hitler von einem Besuch der Parteizentrale der NPD und dem damaligen Parteichef Holger Apfel. Hitlers Showkarriere ist mittlerweile jedoch nicht mehr zu stoppen. Er erhält weitere Auftritte, Merchansdising-Produkte und dann auch noch den Grimme-Preis.
Hitler wird Buch-Autor - schon wieder
Hitler bekommt eine eigene Show; das Studio ist der Wolfsschanze nachempfunden. Der erste Gast: Renate Künast.
Schließlich bekommt Hitler von einem Verlag ein Angebot, selbst ein eigenes Buch zu schreiben. Hitler nimmt dankend an...
Fazit: Timur Vermes hat eine köstliche Posse der modernen Medienwelt geschaffen. Er hält den typischen Duktus des Führers konsequent durch und erreicht die Situationskomik alleine dadurch, dass er Hitler durch das heutige Berlin spazieren lässt. Dabei stellt Vermes insbesondere die "Medienmenschen" pointiert dar. Agenturchefs, Medienschaffende und Kreative jagen derart verzweifelt dem letzten Trend hinterher, dass ihnen Hitler nicht einmal mehr als Diktator auffällt, sondern sie ihn wie eigentlich alles im Leben als Show-Act sehen. Den Vorwurf der Verharmlosung des Dritten Reichs, wie er von der Süddeutschen erhoben wurde, ist allerdings kaum haltbar: Auch Charlie Chaplin hat in "Der große Diktator" Hitler bewußt aufs Korn genommen. Übrigens ist nicht nur das Buch zu empfehlen, sondern auch das Hörbuch, das von Christoph Maria Herbst gesprochen wird.
Für wen eignet sich´s? Je mehr Kenntnisse man aus der jüngeren deutschen Geschichte hat, und je besser man sich im Showgeschäft auskennt, desto mehr macht "Er ist wieder da" Spaß. Die Promi- und Medienszene ist treffend dargestellt, ebenso wie Hitler in seiner Rolle.
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"Er ist wieder da" ab 8. Oktober im Kino
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