Dörte Hansen Altes Land auf Platz 1 der Spiegel-Bestseller

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„Altes Land“ ist ein nachdenklich stimmendes Buch, das besonders die Kinder der traumatisierten Elterngeneration nach dem Krieg anspricht. Knaus Verlag

Im Moment steht „Altes Land“ geschrieben von Dörte Hansen auf Platz 1 der Spiegel-Bestseller im Bereich Hardcover Belletristik.

Das Alte Land befindet sich im Norden von Deutschland, ein Teil der Elbmarsch südlich der Elbe in Hamburg und in Niedersachsen. Hier sind die Obstbauern zu Hause und das Leben findet zwischen Apfelblüte und Apfelernte statt.

Dörte Hansen die Autorin, Jahrgang 1964, studierte mehrere Sprachen, anschließend begann sie als Journalistin in Hamburg zu arbeiten. Der Roman „Altes Land“ ist ihr erster Roman. Sie hat es sicher auch durch diesen Heimvorteil geschafft, die Atmosphäre des Alten Landes authentisch für den Leser zu beschreiben.

1945 kommt das Flüchtlingskind Vera mit ihrer Mutter aus Ostpreußen im Alten Land in einem Alten Haus an. Sie stranden, wie so viele nach dem Krieg irgendwo in der Fremde und müssen lernen, ihren neuen Platz zu erkämpfen. Schrecklich für das Kind ist die Eiseskälte der Mutter, die bemüht ist, das Leben des Kindes und ihres zu erhalten. Aber auf das Kind selbst - auf seine Gefühle geht sie nicht ein.

Mit Kalkül heiratet sie den Kriegsheimkehrer, den Erben des Hauses und treibt mit ihrer eigenen Dickköpfigkeit ihre neue Schwiegermutter in den Suizid. Veras neuer Vater ist durch die Erlebnisse des Krieges stark traumatisiert und zieht sich in seine eigene Welt zurück. Er steht für eine verlorene Generation von Jungen Männern, unfähig ihr Leben selbst noch meistern zu können.

Vera kümmert sich, nach dem ihre Mutter einen neuen, wohlhabenden Hamburger geheiratet hat, um ihn. Sie bleibt mit ihrem Stiefvater in dem alten Haus, dass sie am Anfang mehr fürchtet als liebt. Das Haus bleibt unberührt bis 60 Jahre später ihre Nichte mit Kind- ähnlich ihr als Flüchtling damals- vor der Tür steht. Veras Mutter, auch noch jung, lässt also ihr eigenes Kind zurück, um ein neues Leben zu beginnen.

Nach den schrecklichen Begebenheiten der Flucht, von denen der Leser im Verlaufe des Romanes durch die Briefe der Mutter an Vera erfährt, ist sie süchtig nach einem neuen Stück Leben. Sie bekommt noch eine Tochter- aber auch hier ist sie unfähig Gefühle zu zeigen- höchstens Abneigung , wenn das Kind ihren Ansprüchen nicht genügt. Aber diese neue Tochter weiß nicht warum sie so groß wird- unbemerkt gibt sie das Verhalten ihrer Mutter an ihre Tochter weiter. Und erst mit Anne- Veras Nichte beginnt die Reflexion in die Vergangenheit. Vera und Anne -beide versuchen aneinander zu gesunden und so ganz nebenbei auch das Haus.

Die Charaktere im Buch sind stark und scharf umrissen, humorvoll und mit ungetrübten Blick erzählt die Autorin das Leben der Protagonisten. Sie spart nicht mit ironischem „über den Zaun gucken" zu den verkrampften immer alles besser wissenden Großstädtern - die dann am doch so idyllischem Landleben scheitern. Ein feines Buch und ein nachdenklich stimmendes Buch, denn unter der traumatisierten Elterngeneration nach dem Krieg haben viele Kinder zu leiden gehabt.

Altes Land
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Albrecht Knaus Verlag
ISBN-13: 978-3813506471


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